datenökonomie
Datenstrategie für Österreich
Die Vision der Datenstrategie für Österreich: Datennutzung zum Wohle der Gesellschaft!
Hintergrund zur Datenstrategie
Die wachsende Bedeutung von Daten in der digitalen Wirtschaft und Gesellschaft wird durch eine nationale Datenstrategie unterstrichen. Daten sind eine zentrale Ressource und Chance für Innovation, nachhaltiges Wachstum und eine effiziente öffentliche Verwaltung. Österreich soll diese Chancen, durch eine gesteigerte und vertrauenswürdige Nutzung von Daten erreichen. Der Marktwert der Datenwirtschaft wird in den kommenden Jahren zunehmend wachsen (Verdreifachung des Marktes von 2019 bis 2025), insbesondere durch die Nutzung von Künstlicher Intelligenz. Aktuell liegen die Datenpotenziale in Österreich jedoch noch häufig brach, sodass die Daten öffentlicher und privater Akteure nicht nutzbar gemacht werden können.
Die europäische Datenstrategie sieht vor, dass die Mitgliedsstaaten eigene Datenstrategien entwickeln, um das Datenökosystem, u.a. durch die Umsetzung des Data Governance Acts und Data Acts, zu unterstützen. Die Datenstrategie für Österreich stellt deshalb auch verantwortungsvollen und rechtssicheren Umgang mit Daten, insbesondere im Hinblick auf Datenschutz und Informationssicherheit in den Mittelpunkt.
Die Datenstrategie baut auf dem 2020 veröffentlichten Digitalen Aktionsplan „Die große Datenchance“ auf und ergänzt die im Jahr 2021 veröffentlichte KI-Strategie „Artificial Intelligence Mission Austria 2030“.
Zielsetzungen der Datenstrategie
Die Datenstrategie verfolgt eine ganzheitliche Vision und setzt drei essentielle Ziele, die durch die Umsetzung von aktuell 45 Maßnahmen umgesetzt werden sollen. An der Umsetzung der Maßnahmen sollen alle Ministerien und Stakeholder aus der Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft aktiv eingebunden werden.
ZIEL 1: Nachhaltige Dateninfrastrukturen und technische Lösungen für effizienten Datenaustausch entwickeln
- 14 Maßnahmen insbesondere im Bereich Infrastruktur und Datenaustausch sollen zur Erreichung dieses Ziels beitragen.
- Fokus der Maßnahmen:
- Projekte und innovative Technologien fördern, die eine gemeinsame Datennutzung sowie Austausch ermöglichen.
- In vertrauenswürdige Dateninfrastruktur und Cloud-Lösungen investieren.
- Technische und semantische Interoperabilität fördern.
- Den Aufbau von technischen Tools und Dienstleistungen unterstützen.
ZIEL 2: Potenziale zur verantwortungsvollen Datennutzung aktivieren
- 14 Maßnahmen, die eine verantwortungsvolle Datennutzung in der Wirtschaft, Wissenschaft und der öffentlichen Verwaltung unterstützen, sollen zur Erreichung dieses Ziels beitragen.
- Fokus der Maßnahmen:
- Mechanismen zur verbesserten Daten-Governance entwickeln und implementieren
- Zugänglichkeit und Weiterverwendung von Datenbeständen öffentlicher Stellen verbessern
- Katalogisierung, Lizenzierung und Auffindbarmachung von Datenbeständen verbessern
- Datenqualität verbessern
ZIEL 3: Eine innovative Datenkultur etablieren und Datenkompetenz erhöhen
- 17 Maßnahmen, die insbesondere Datenkompetenz in der Gesellschaft und der Verwaltung sowie das Verständnisses im Umgang mit Daten stärken, sollen zur Erreichung dieses Ziels beitragen.
- Fokus der Maßnahmen:
- Einen Wertewandel im Umgang mit Daten vorantreiben
- Die verantwortungsvolle Weiterverwendung und Verwertung von Daten fördern
- Kompetenzen und Wissen der Bevölkerung sowie der Verwaltung im Bereich der Datennutzung (Data Literacy) erhöhen
- Einen proaktiven Umgang mit Daten für evidenzbasierte Entscheidungen fördern
Die österreichische Datenstrategie wird als adaptive Strategie definiert und soll sich den dynamischen Entwicklungen am Markt und der Technologie anpassen können.
Die weitere Koordinierung und Umsetzung der angeführten Maßnahmen soll durch ein entsprechendes interministerielles sowie ein Stakeholder-Gremium unter Leitung des Bundeskanzleramts unterstützt werden.
Breite Einbindung bei der Entwicklung der Datenstrategie
Die Entwicklung der nationalen Datenstrategie war durch einen intensiven Austausch und breite Beteiligung mit Akteuren aus der öffentlichen Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft gekennzeichnet. Zur Entwicklung eines umfassenden Strategieansatzes fanden im Zuge der DigiConnect Initiative zahlreiche Workshops zur Förderung des Austauschs und zur Erhebung von Vorschlägen aus verschiedensten Sektoren statt. Der Strategieprozess wurde zudem durch die Wirtschaftsuniversität wissenschaftlich begleitet. Der Entwurf der Datenstrategie wurde darauffolgend mit Bundesministerien abgestimmt. Abschließend fand über die Website „datenstrategie.at“ eine öffentliche Online-Konsultation statt. Im Zuge dessen wurde das Feedback der interessierten Datencommunity gesammelt und entsprechend berücksichtigt. Somit spiegelt die Datenstrategie die Perspektiven und Bedürfnisse aller beteiligten Akteure wider.
Nach einer finalen politischen Abstimmung wurde die Datenstrategie für Österreich Anfang Oktober (2.10.2024) veröffentlicht.