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Digitalisierung in Gesundheit und Pflege

eHealth-Strategie Österreich

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Im Zuge der Gesundheitsreform stellen Bund, Länder und Sozialversicherung jährlich zusätzlich 51 Millionen Euro zur Verfügung, um die Digitalisierung weiter voranzutreiben. In der "eHealth Strategie Österreich" werden die Schwerpunkte und die Prioritäten der Umsetzung für die kommenden Jahre definiert.

eHealth-Strategie Österreich

Österreich verfügt über ein gut funktionierendes öffentliches Gesundheitswesen, das durch eine etablierte eHealth-Infrastruktur unterstützt wird. Um die Herausforderungen im Gesundheitswesen zu meistern, muss jedoch eine konsolidierte, bundesweite Strategie für die Digitalisierung im Bereich Gesundheit und Pflege entwickelt werden. Die vorliegende eHealth-Strategie Österreich definiert nun dahingehend Ziele und Maßnahmen für den Zeitraum von 2024 bis 2030.

e-Health Strategie Österreich

Hintergrund


Digitalisierung kann dazu beitragen, Gesundheit im umfassenden Sinne zu erhalten, zu unterstützen und wiederherzustellen und darüber hinaus die Bereitstellung belastbarer Entscheidungsgrundlagen für Gesundheitspolitik und Public Health zu erleichtern.

Wichtig ist jedoch, die Digitalisierung so zu gestalten, dass Versorgungsqualität, Chancengerechtigkeit und die gesellschaftliche Wertebasis berücksichtigt werden. Um sie im Sinne des Gemeinwohls zu gestalten und zu nutzen, sind Investitionen in entsprechende Infrastrukturen, Partizipations- und Steuerungsmechanismen notwendig. Bürgerinnen und Bürger, Patientinnen und Patienten sowie Gesundheitsdiensteanbieter müssen den digitalen Angeboten vertrauen können und Unterstützungsangebote für deren Nutzung vorfinden.

Österreich  gut funktionierendes öffentliches Gesundheitssystem wird durch eine etablierte eHealth-Infrastruktur unterstützt. Diese bildet eine solide Basis für den Einsatz digitaler Lösungen, wobei die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA) als zentrale Infrastruktur zu nennen ist.

Was bisher fehlt und angesichts der Herausforderungen im Gesundheitswesen (alternde Bevölkerung, Personalsituation etc.) immer wichtiger wird, ist eine konsolidierte, bundesweite Strategie für die Digitalisierung im Gesundheits- und Pflegebereich.

Das vorliegende Dokument begründet die notwendige, auch in der Gesundheitsreform 2023 verankerte Strategie und definiert Ziele und Maßnahmen für den Zeitraum 2024 bis 2030. Sowohl die eHealth-Strategie als auch die Vereinbarungen gemäß Art. 15a BV-G zur Zielsteuerung-Gesundheit sowie zur Organisation und Finanzierung des Gesundheitswesens folgen dem Grundsatz "digital vor ambulant vor stationär". Die Strategie ist eine von allen relevanten Systemakteurinnen und -akteuren getragene Vision, mit der Entwicklungen rund um die Digitalisierung initiiert, koordiniert und reflektiert werden.

Geschäftsfrau auf unscharfem Hintergrund mit moderner medizinischer Schnittstelle 3D-Rendering Quelle: Adobe Stock

Methode

Zur Erarbeitung der eHealth-Strategie beauftragte die Bundes-Zielsteuerungskommission eine Arbeitsgruppe des Ständigen Koordinierungsausschusses. Die "Arbeitsgruppe eHealth-Strategie" erarbeitete in den ersten zwei Quartalen des Jahres 2023 unter Vorsitz des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) und unterstützt durch die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) in insgesamt acht Sitzungen eine erste Version einer österreichischen eHealth-Strategie.

Bei der Ausarbeitung der eHealth-Strategie wurden bestehende österreichische und EU-weite Strategien und Umsetzungspläne berücksichtigt, methodisch wurde 
dabei wie folgt vorgegangen:
  • Definition von übergeordneten und prozessualen Leitsätzen
  • Entwicklung einer Vision für das Jahr 2030
  • Ableitung von auf diese Vision ausgerichteten strategischen Zielen, 
  • operativen Zielen und Maßnahmen
  • zeitliche Priorisierung der Maßnahmen

Der Strategieentwurf wurde im November 2023 vorgestellt und mit einem Fachpublikum im Rahmen einer Auftaktveranstaltung zur eHealth-Strategie diskutiert. In weiterer Folge wurde der Entwurf auf Basis des Inputs von sechs inhaltlichen Arbeitsgruppen sowie einer Reihe von Experteninterviews mit Schlüsselakteurinnen und -akteuren weiterentwickelt.

Zielsetzungen der eHealth-Strategie

Die strategischen Ziele der vorliegenden eHealth-Strategie sind:

S1. Digitalen Zugang zum Gesundheitssystem ermöglichen
S2. Telegesundheitliche Präventions- und Versorgungsangebote schaffen
S3. Die öffentliche Gesundheitstelematik-Infrastruktur (GTI) weiterentwickeln
S4. Zentrale eHealth Services/Komponenten bereitstellen
S5. Für Gesundheitsversorgung und Steuerung relevante Register etablieren
S6. Sekundärnutzung von Gesundheitsdaten stärken
S7. Innovation zugänglich machen
S8. Digitale Kompetenzen stärken

Für jedes dieser strategischen Ziele wurden operative Ziele ausgearbeitet. Zu den strategischen und operativen Zielen gibt es jeweils eine Reihe von übergeordneten und prozessualen Leitsätzen.

Jedes operative Ziel wurde mit konkreten Maßnahmen hinterlegt. Zudem wurden die Maßnahmen zeitlich bewertet bzw. priorisiert, um zu definieren, welche kurz-, welche mittel- und welche langfristig umzusetzen sind.

Die vorliegende Strategie ist der Idee verpflichtet, dass Digitalisierung zum Erhalt und zur Wiederherstellung von Gesundheit im weiteren Sinn beitragen kann, wenn sie auf die richtige Art und Weise eingesetzt wird. Sie verfolgt das Ziel, eine gemeinsame Vision für E-Health und die Digitalisierung im Bereich Gesundheit und Pflege in Österreich zu definieren und in der Folge weiterzuentwickeln.
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Die eHealth-Strategie ist ein lebendiges Dokument. Sie wird zusammen mit den Ergebnissen der Gesundheitsreform 2023 und des Bundes-Zielsteuerungsvertrags 2024 umgesetzt. Zu diesem Zweck werden im Herbst 2024 ein Plan und ein Rahmen für die Umsetzung und Kontrolle der Maßnahmen erstellt. Die Strategie wird alle fünf Jahre überarbeitet – das nächste Mal also im Jahr 2028.